01/2011
Die Kirche Cöthen bereichert die Kultur- und Kunstgeschichte der umliegenden Ortschaften (Chorin, Hohenfinow, Niederfinow, von Kunersdorf bis Neuhardenberg). Überall gibt es kulturhistorische Verbindungen zur Schinkelkirche in Cöthen.
1721 erwarb die Familie von Jena den Ort Cöthen und die Nachbargüter. Sie entwickelten ihren Besitz im Ort mit einer Dampfbrennerei und Mühle weiter. Carl Friedrich von Jena gestaltete im nahen Mühlenfließ einen Landschaftspark mit Aussichtspunkten und Lustarchitektur, von denen Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark (Teil 2 „Das Oderland“) ausführlich schwärmte. Noch heute ist die 1838 gegründete Gastwirtschaft Carlsburg ein beliebtes Ausflugsziel für Reisende aus Berlin und Umgebung. 1830 hatte C. F. von Jena den von ihm beauftragten und mitfinanzierten Kirchenneubau in Cöthen geweiht. Dieser berücksichtigte die Vorgaben von Carl Friedrich Schinkel. Die Cöthener Saalkirche mit rechteckigem Grundriss und umbauten Turm an der Ostseite zeichnet sich durch preußische Klarheit in Verbindung zu klassizistischen Elementen aus. Nach dem Krieg wurde die Kirche dem Verfall preisgegeben. 1998 wurde der Förderverein“ Cöthener Kirche e.V.“ gegründet. In einem ersten Anlauf konnte die bautechnische Schließung durch das Einziehen eines provisorischen Deckengerüstes aufgehoben werden. Private Spender organisierten dazu Kirchenbänke und im Jahr 2000 lud man zur ersten Christvesper in die Kirche nach Cöthen ein. Seitdem gibt es neben dem Erntedank- und Weihnachstgottesdiensten jährliche Veranstal-tungsreihen wie Kinderkonzerte, Aufführungen zu kirchlichen Feiertagen, Theatervorstellungen, Kirchenkino, Adventsingen u.v.m. Der reizvolle Ort Cöthen mit Kirche und Herrenhaus war seit der Schaffung der parkähnlichen Anlagen im 19. Jahrhundert ein idealer und beliebter Ausgangspunkt für “ Wander- und Wallfahrtsfreunde zu den ländlichen Partien des Oderbruchs“ (vgl. Fontane). Auch heute zieht es zahlreiche Wanderer, Radfahrer und Besucher der Carlsburg nach Cöthen zur sanierten Schinkelkirche - ein Schmuckstück, dass unser kulturelles Erbe erhält und an nächste Generationen weiter gibt.
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