09/2015
Orgelbau ist ein sehr seltenes Handwerk. Es gibt nur etwa 5.000 Orgelbauer – in ganz Europa! Mike Zuber ist einer von ihnen: 2006 machte er sich selbstständig, zuerst als Mieter in einer Werkstatt in der Nähe von Lübben. Doch ab 2008 baute er sich eine eigene Werkstatt in Frankfurt/Oder im OT Markendorf auf. Damit setzt er eine lange Tradition fort, denn Orgelbau gibt es seit 1856 in der Stadt.
Die Orgelwerkstatt von Mike Zuber misst etwa 200 m2, wobei der Maschinen-raum mit etwa 100 m2 den weitaus größten Raum einnimmt. Kein Wunder, denn für den Orgelbau bedarf es einer Reihe von sehr großen Maschinen, die Holz und Metall bearbeiten können. Bevor Mike Zuber 2007 einen Förderantrag stellte, hatte er die Grundausrüstung schon zusammen. Und so ging es vor allem um die Anschaffung moderner Maschinen, die genauer arbeiten als die alten und mit denen eine bessere Qualität erbracht werden kann. 2009 erhielt er die Bewilligung, und im September des gleichen Jahres waren die neuen Maschinen bereits installiert.
Der gelernte Möbeltischler und Orgelbauer blickt auf 30 Jahre Berufserfahrung zurück: nach Ausbildung bei der Orgelbaufirma Sauer und mehreren Berufsjahren in der Orgelwerkstatt Scheffler war er 2004 bis 2005 auf „verspäteten“ Wanderjahren in Ostfriesland und Hamburg. Hier vertiefte er seine Kennt-nisse im norddeutschen barocken Orgelbau. Über die Jahre erwarb er sich durch seine fachgerecht ausgeführten Restaurierungen einen guten Ruf, so dass die Auftragslage recht stabil ist. Auftraggeber sind evangelische und katholische Kirchengemeinden – bundesweit. Und so ist Mike Zuber oft die Hälfte des Jahres unterwegs, um Orgeln zu restaurieren, zu intonieren und zu stimmen. Jüngst erhielt er den Auftrag für den Bau von Orgelteilen für ein Projekt in Norddeutschland. Kein Problem für den Profi – auch dank der modernen Technik.