LAG Oderland
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Projekt: Gut Sieversdorf

Teilansicht des sanierten Gutshauses Sieversdorf

01/2009

Das alte Gutshaus in Sieversdorf wurde von Familie v. Stünzner liebevoll wiederhergerichtet. Auch die Innenausstattung der Bed & Braekfast Pension ist so richtig würdevoll und dennoch sehr gemütlich.

Das Gutshaus Sieversdorf befindet sich im Amtsbereich Odervorland in der Gemeinde Jacobsdorf. Das um 1700 erbaute zweigeschossige Gutshaus, das im Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz als Einzeldenkmal eingetragen ist, war 200 Jahre lang Mittelpunkt des Gutsbetriebes der Familie v. Stünzner-Karbe. Im Zuge der Bodenreform 1945 wurde der Betrieb enteignet. Das Gutshaus mit Teilen des ehemaligen Parks konnte aber 1993 von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft zurückerworben werden. Seit 1994 erfolgte durch die Familie v. Stünzner-Karbe die denkmalgerechte Sanierung u.a. des Daches, des Barocksaales und des Treppenhauses. In dieser Zeit ist das Gutshaus, mit hoher Resonanz, einer breiten Öffentlichkeit im Rahmen von Konzerten, Tagungen, Kunstausstellungen, Lesungen und privaten Feiern zugänglich gemacht worden. Zusätzlich engagieren sich die Eheleute v. Stünzner-Karbe für grenzüberschreitende deutsch-polnische Projekte und bieten militär- sowie kulturhistorische Führungen an, die sehr gerne angenommen werden. Bei all diesen Veranstaltungen war die Nutzung störend eingeschränkt durch das Fehlen von ausreichend sanitären Einrichtungen und Gästezimmern. 2004 haben die Eheleute Julia und Dr. Karl-Jürn v. Stünzner-Karbe von den Eltern das Gutshaus käuflich erworben. Sie haben das Baudenkmal `Gutshaus Sieversdorf` in den Jahren 2006/07 durch Mittel von LEADER+ und Eigenmittel - bis auf die Fassade des Altbaus - in seiner architektonisch ursprünglichen Form wiederhergestellt und nutzen es wirtschaftlich wie kulturell. Dazu sind die 1947 abgerissenen 3 Achsen des Gutshauses wieder errichtet worden. Zur Optimierung und Ausweitung der bis 2005 bewährten Nutzung wurden in dem neu gewonnenen Gebäudeteil nach dem Vorbild englischer Landhäuser eine Bed-and-Breakfast-Pension eingerichtet. Diese umfasst 4 Gästezimmer mit je 2 Betten und 2 Ferienwohnungen, inkl. sanitärer Einrichtungen sowie Aufenthalts-, Anrichte-, Umkleide- und Hauswirtschaftsraum. Es werden Reisende und Gäste mit unterschiedlichsten Interessen angesprochen, wie z.B. Kulturinteressierte, Konzertbesucher, Menschen, die die Ruhe des Landlebens genießen wollen, Tagungs- und Geschäftsreisende aus dem Bereich Frankfurt (Oder), besonders auch Jagdgäste als saisonverlängernde Zielgruppe, interessierte Touristen der `Brandenburger Landpartie`,`Tag des offenen Denkmals` usw. Auch Radtouristen, insbesondere Nutzer des Spreewanderweges, sind willkommen. Wir sprechen Wochenendausflügler aus der Großstadt Berlin an und vermitteln auch Gästen von weiter her einen positiven Eindruck von Brandenburgischer Gastlichkeit, von den vielfältigen landschaftlichen, historischen und kulturellen Angeboten der Region und insgesamt vom „Leben auf dem Lande“. Zu diesem Konzept passen die fundierten und teils grenzüberschreitenden Führungen, die von Elke und Karl-Christoph v. Stünzner angeboten und sehr nachgefragt werden. Unsere Mitgliedschaft bei „Culture & Castles“ und die Tatsache, dass ich drei Fremdsprachen beherrsche, erschließt uns auch einen internationalen Gästekreis, der sich für deutsche Geschichte und Kultur interessiert. Ein solcher (zahlungskräftiger) Kundenkreis hat natürlich gewisse Erwartungen an den Standard eines Gutshauses. Bezüglich der Innengestaltung sind wir sicher, diese erfüllen zu können – ein einladendes Äußeres ist aber mindestens genauso wichtig, auch für die Werbung. Erfahrungen und Anregungen zum Betreiben eines derartigen Pensionsbetriebes konnten die Eheleute v. Stünzner-Karbe jun. während studentischer Einsätze in England in Betrieben der Verwandtschaft selbst sammeln. 2004 wurde die Familie Stünzner-Karbe Sieger im Landkreis Oder-Spree im Landeswettbewerb „Ideen zur Nutzung historischer ländlicher Gebäude und Gartenanlagen“, der vom Ministerium für Landwirtschaft initiiert worden war. 2006 haben wir aus Eigenmitteln eine vollautomatisierte Holzhackschnitzelheizung eingebaut, um ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten zu genügen. Diese wird aus dem eigenen Wald gespeist. „Formziegelei Golem“ und die „Orgelbauwerkstatt Scheffler“ sind in die Planungen einbezogen: es werden, wie es sich in den letzten 10 Jahren bewährt hat, Führungen durch die Betriebe angeboten. Diese gute Zusammenarbeit soll erhalten und weiter vertieft werden. Die bisherigen Maßnahmen konnten mit gutem Erfolg durchgeführt werden und die Pension erfreute sich schon ca. 8 Wochen nach Inbetriebnahme großer Beliebtheit. Mit der sanierten Fassade - als letzte Maßnahme für das Gutshaus - kann nun endlich die ganzheitliche Vermarktung gestartet werden.

 

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